Die Kirche von Sankt Christina in Gröden

Die Kirche von St. Christina in Gröden: Das spirituelle Herz des Tales

Eingebettet in die Alpenlandschaft Grödens ist die Kirche von St. Christina der älteste Sakralbau des Tales und ein Muss für alle, die sich für Kunst, Geschichte und sakrale Architektur begeistern. Sie liegt an der historischen Troi Paian, seit Jahrhunderten ein Bezugspunkt für die lokale Gemeinschaft und ein Schatz für Besucher.

Romanische Ursprünge und gotische Umgestaltungen

Die ersten Spuren der Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert, als man annimmt, dass an dieser Stelle eine geweihte Kapelle existierte. Ein Ablassbrief aus dem Jahr 1342 bestätigt die Existenz der Kirche in der romanischen Epoche. Vom ersten Bauwerk ist heute noch der Glockenturm erhalten, der im Laufe der Zeit restauriert wurde, aber noch deutlich die ursprüngliche Struktur erkennen lässt.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach umgestaltet. Der gotische Chor kam später hinzu, während im 16. Jahrhundert auch ein Beinhaus errichtet wurde – ein Zeichen für die wachsende Bedeutung des Ortes als spirituelles Zentrum des Tales.

Der Hochaltar und die Kunst der Familie Vinazer

Im Inneren fällt besonders der kunstvolle Hochaltar ins Auge, ein Werk der berühmten Bildhauerfamilie Vinazer – eine aus Gröden stammende Künstlerdynastie, die im 17. und 18. Jahrhundert für ihre Meisterschaft in der Holzbildhauerei bekannt war. Einst befand sich im kleinen Beinhaus auch eine Bronzestatue der hl. Philomena, die heute auf dem Gemeindeplatz steht – ein Beleg für den künstlerischen Wert des Standorts.

Architektur und Zugänge

Der Haupteingang, nach Westen ausgerichtet, ist über eine Steinbrücke mit der Straße verbunden – erbaut während der Errichtung der Grödner Bahn, einem Bauwerk, das die Mobilität im 20. Jahrhundert stark beeinflusste. Die Kirche ist auch von Norden und Süden zugänglich und somit bequem zu Fuß aus verschiedenen Teilen des Dorfes erreichbar.

Der Friedhof und die alpine Atmosphäre

Zum sakralen Ensemble gehört ein liebevoll gepflegter Friedhof, wie er typisch ist für die Berggemeinden Südtirols. Die Schmiedeeisenkreuze, frischen Blumen und die Stille des Ortes machen den Besuch zu einem Moment der inneren Einkehr, inmitten einer authentischen Spiritualität und der tiefen Verbindung von Mensch und Natur.

Ein Ort des Glaubens, der Kunst und des Gedenkens

Die Kirche von St. Christina in Gröden ist nicht nur ein religiöses Gebäude: Sie ist ein lebendiges Zeugnis der Talgeschichte, ihrer künstlerischen Entwicklung und der zentralen Rolle des Glaubens im alpinen Alltag. Wer sie besucht, entdeckt nicht nur jahrhundertealte Architektur, sondern auch eine intime Erzählung von Frömmigkeit und Kultur, eingebettet in die Gipfel der Dolomiten.

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