Die Kirchen von Mölten: Sakrale Kunst in Südtirol
Eingebettet zwischen Wäldern und Hochplateaus bietet die Gemeinde Mölten weit mehr als nur bezaubernde Ausblicke und unberührte Natur. Dieses kleine Juwel Südtirols birgt ein wertvolles künstlerisches und religiöses Erbe, das sich in seinen Kirchen offenbart: Bauwerke voller Geschichte, Spiritualität und Schönheit, die mit der stillen Kraft der Kunst von der Vergangenheit erzählen.
Maria Himmelfahrt: Das spirituelle Herz von Mölten

Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist sicherlich die wichtigste Kirche der Gemeinde. Auch wenn von der ursprünglichen Struktur nichts erhalten ist, so stellt der romanische Glockenturm aus dem 12.–13. Jahrhundert ein eindrucksvolles Fragment der Vergangenheit dar. Im Inneren ziehen zwei Werke, die der Krönung Mariens gewidmet sind – eines am Hochaltar und eines in der Predella des Seitenaltars – sofort den Blick auf sich. Sie zeugen von der tiefen Verehrung, die das gesamte Bauwerk durchdringt.
St. Blasius in Verschneid: Die Schlichtheit der Romanik
Im Ortsteil Verschneid befindet sich die Kirche St. Blasius, die erstmals 1325 erwähnt wurde. Der romanische Bau wurde im 16. Jahrhundert durch einen Turm und einen gotischen Chor erweitert. Im Inneren befindet sich ein Gemälde aus dem Jahr 1621, das das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus darstellt – ein eindrucksvolles Werk, das die Botschaft des Evangeliums mit großer Intensität vermittelt.
St. Georg in Vallesina: Zwischen Legende und Kult
Die Kirche St. Georg in Vallesina stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde vom Bischof von Trient geweiht. Der Überlieferung nach wurde sie über einem alten heidnischen Tempel errichtet. Besonders interessant ist der Flügelaltar, der mit den Statuen von St. Georg, St. Oswald und St. Leonhard geschmückt ist – eine harmonische und eindrucksvolle Verbindung von Spiritualität und Kunst.
St. Valentin in Salonetto: Eine Kirche, die den Ort wechselt
Ursprünglich außerhalb des Ortskerns von Salonetto in einer Waldlichtung gelegen, wurde die Kirche St. Valentin auf Wunsch der lokalen Bevölkerung im 18. Jahrhundert (1760–1770) ins Dorf verlegt. Noch heute sind die Überreste der Fundamente und der ursprünglichen Mauern am alten Standort sichtbar – ein Zeugnis der tiefen Verbundenheit zwischen Landschaft und Volksfrömmigkeit.
St. Ulrich in Gschleier: Glaube und Erneuerung
Im Ortsteil Gschleier wurde die kleine Kirche St. Ulrich zwischen 1859 und 1865 vollständig neu errichtet, wobei nur die Apsis und der ursprüngliche Altarsockel erhalten blieben. Im Inneren zeigt das Altarbild den Heiligen Ulrich als Bischof und spiegelt den Wunsch wider, die religiösen Wurzeln auch im Wandel des sakralen Raumes zu bewahren.
Ein kleines Dorf, ein großes spirituelles Erbe
Die Kirchen von Mölten sind weit mehr als nur religiöse Gebäude: Sie sind greifbare Zeugnisse der Geschichte, der Kunst und des Glaubens der lokalen Gemeinschaften. Jeder Altar, jede Tafel, jedes Fresko erzählt ein Kapitel aus der Vergangenheit Südtirols und macht diesen Bergwinkel zu einem echten kulturellen Erlebnis.
Ideal zu entdecken bei einem Spaziergang durch Wiesen und Wälder – diese Kirchen laden dazu ein, das Tempo zu drosseln, aufmerksam zu betrachten und sich von der stillen Schönheit alpiner Sakralkunst inspirieren zu lassen.