Naturpark Schlern-Rosengarten: Zwischen felsigen Türmen und Dolomitenlegenden
Wir befinden uns in einem über 7.000 Hektar großen Gebiet in den Westdolomiten, wo die geologische Zusammensetzung von Dolomitgestein und über 790 verschiedenen Pflanzen- und Blumenarten geprägt ist. Das Rosengartenmassiv und die ikonischen Türme des Schlern machen diesen Park zu einem einzigartigen Ort – er war 1974 der erste Naturpark, der in Südtirol gegründet wurde.

Die Gemeinden im Parkgebiet
Im Jahr 2003 wurde das Schutzgebiet um den Rosengarten erweitert. Heute umfasst der Naturpark die drei Gemeinden Kastelruth, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten. Letztere beherbergt den größten Teil der geschützten Fläche – 3.000 Hektar von insgesamt 4.200.
Beim Spazieren durch diese Dörfer kann man ein faszinierendes Naturschauspiel beobachten: Bei Sonnenuntergang färben sich die Berge rosa und rot, wenn das Licht auf den Dolomitstein trifft. Dieses für die Dolomiten typische Phänomen wird Enrosadira genannt und ist eng mit der spektakulären Sage um König Laurin verbunden.
Wanderwege zur Entdeckung der Artenvielfalt
Der Naturpark Schlern-Rosengarten bietet Routen für jeden Wanderfreund – von familienfreundlichen Wegen bis zu anspruchsvollen Bergtouren.
Rundweg um den Völser Weiher: Ein einfacher, kinderfreundlicher Spaziergang von 1,3 km, in weniger als 20 Minuten zu bewältigen. Der Weg führt durch das Biotop rund um den See, der sich im Winter in eine natürliche Eislauffläche verwandelt.
Castelvecchio-Rundwanderung: Eine mittelschwere Wanderung über 8 km mit 500 Höhenmetern zu den Ruinen von Castelvecchio, eingebettet in Lärchen- und Fichtenwälder.
Wanderung zur Bozner Hütte: Eine der eindrucksvollsten Touren zum Schlernhochplateau. Startpunkt ist Compatsch, das Ziel die Bozner Hütte (2.457 m) mit atemberaubenden Ausblicken auf die Dolomiten.
Geologie, Flora und Fauna des Parks
Die Landschaft des Naturparks Schlern-Rosengarten ist das Ergebnis einer uralten geologischen Geschichte. Während der Trias war dieses Gebiet ein tropisches Meeresbecken mit Korallenriffen. Vulkanausbrüche, tektonische Bewegungen und Erosion haben daraus ein Gelände mit Felstürmen und Nadeln geformt – darunter die Aferer Geisler und die Vajolettürme.
Im Schutzgebiet leben über 4.800 Pflanzen- und Tierarten. Zu den häufigsten Bäumen zählen Waldkiefer, Fichte, Lärche und seltener Weißtanne, Birke und Esche. Die alpinen Wiesen blühen im Sommer in leuchtenden Farben mit Alpenrosen, Anemonen und Soldanellen.
Auch die Tierwelt ist beeindruckend: Gämsen, Rehe und Hirsche streifen durch die Wälder, während über ihnen Alpendohlen, Kolkraben und sogar der Steinadler kreisen – ein unvergessliches Erlebnis für alle Naturbegeisterten.
Informationszentrum Steger Säge: Natur und Geschichte erleben
In Weißlahnbad befindet sich das Besucherzentrum Steger Säge, ein idealer Ort, um mehr über den Park zu erfahren. Es ist in einem restaurierten venezianischen Sägewerk untergebracht, das noch heute in Betrieb ist, und bietet:
Filme und interaktive Installationen über die Tier- und Pflanzenwelt des Parks.
Einen geologischen Bereich mit anschaulichen Erklärungen zur Entstehung der Dolomiten.
Eine nachgebaute Wohnung eines Sägewerkers mit Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer.
Dieser Park bietet eine unglaubliche Vielfalt an Erlebnissen – von spektakulären Wanderungen über unberührte Natur bis hin zu traumhaften Landschaften. Ein perfektes Ziel, um in die Magie der Dolomiten einzutauchen!
Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Website des Naturparks Schlern-Rosengarten.