Saubere Energie und nachhaltige Architektur: Fernwärme in Sexten
Die Gemeinde Sexten lebt seit jeher im Einklang mit der Natur und pflegt einen tiefen Respekt für ihre Umgebung. Aus diesem Bewusstsein entstand ein ehrgeiziges und zukunftsweisendes Projekt: das Biomasse-Fernheizwerk. Mehr als nur eine technische Anlage – ein echtes Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit in der alpinen Landschaft Südtirols.
Eine Anlage zwischen Design und Funktionalität
Im November 2004 in Betrieb genommen, versorgt das Fernheizwerk über 400 Abnehmer mit sauberer Energie – über ein Netz von rund 36 Kilometern Länge. Die erzeugte Wärme wird effizient an Haushalte sowie öffentliche und private Gebäude verteilt und kehrt als abgekühltes Wasser zurück zur Zentrale. Und das alles ohne Kamine, Brenner oder Öltanks – was die Umweltbelastung und Betriebskosten erheblich reduziert.
Im Sommer ist die Anlage bequem über den Radweg zwischen Sexten und Innichen erreichbar, im Winter sogar über eine Langlaufloipe – eine Anlage, die zu jeder Jahreszeit in direktem Kontakt mit der Landschaft erlebt werden kann.
Zahlen zur Nachhaltigkeit
- Installierte Wärmeleistung: 17.000 kW
- Versorgte Kunden: über 400
- Jährliche Einsparung: ca. 2.400.000 Liter Heizöl
- Brennstoff: regionale Biomasse, mit geringem Anteil Heizöl bei Spitzenlast
Architektur im Dialog mit der Umwelt
Das Fernheizwerk in Sexten ist auch ein gelungenes Beispiel für zeitgenössische alpine Architektur. Die Architekten setzten auf natürliche Materialien und schlichte Formen, die sich respektvoll in die Landschaft einfügen. Das Gebäude erfüllt nicht nur eine technische Funktion, sondern steht auch für ein neues Verständnis öffentlicher Bauwerke – funktional, aber zugleich Teil des Lebensraums, der Identität und der Zukunft der Region.