Zwischen Glauben und Kunst: Die Kirchen von Terenten
Im Gebiet von Terenten und seiner Umgebung zeugen alte Sakralbauten von einer tiefen Verbundenheit mit Spiritualität und religiöser Kunst. Die Kirchen St. Georg, St. Zeno und St. Margaretha sind wahre architektonische Schmuckstücke – jede mit einer faszinierenden Geschichte voller Wandlungen und Details, die von gelebtem Glauben über Jahrhunderte erzählen.
Pfarrkirche St. Georg

Errichtet vor dem Jahr 1162, als Bischof Hartmann von Brixen den Altar weihte, zählt die Kirche St. Georg zu den ältesten Sakralbauten der Gegend. Die erste urkundliche Erwähnung als Pfarre stammt aus dem Jahr 1362.
Zwischen 1683 und 1684 wurde ein neues Kirchenschiff angebaut. In den Jahren 1848 bis 1850 erfolgte eine Erweiterung und Neugestaltung im neuromanischen Stil, wobei Chor und Turm mit spätgotischen Spitzbogenfenstern erhalten blieben. Ganz in der Nähe der Pfarrkirche befindet sich auch die stimmungsvolle Heiligkreuz-Kapelle, ein neugotisches Kleinod, das 1520 geweiht wurde – ein besinnlicher Ort voller Intimität und Atmosphäre.
Kirche St. Zeno in Pichlern

Auf einem Hügel zwischen zwei Schluchten gelegen, wurde die Kirche St. Zeno zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Der Turm wurde 1794–1795 in den Bau integriert, das Gewölbe stammt aus dem Jahr 1770. Im Inneren finden sich Fresken des Barockmalers Johann Mitterwurzer, die das Kirchenschiff mit Farbe und Symbolik bereichern. Die historische Glocke aus dem Jahr 1539 läutet noch heute und bewahrt lebendig die Tradition. Die letzte Restaurierung fand 1987–1988 statt und stellte den ursprünglichen Glanz wieder her.
Kirche St. Margaretha in Margen

Bereits in Urkunden aus dem Jahr 1309 erwähnt, zeigt sich die Kirche St. Margaretha mit einem einzigen Kirchenschiff und einer Besonderheit: Der Altar befindet sich im Glockenturm. An der Außenmauer ist eine Darstellung des hl. Christophorus zu sehen – Schutzpatron gegen Unwetter. Im Inneren befindet sich ein beeindruckendes spätgotisches Triptychon aus dem Jahr 1500 mit den Figuren der hl. Margaretha, hl. Magdalena und hl. Katharina. Der Triumphbogen bewahrt ein seltenes Wandgemälde der Vierzehn Nothelfer, angerufen um Heilung und Schutz.
In Terenten, wie an vielen Orten Südtirols, ist jede Kirche weit mehr als nur ein Gebäude: Sie ist kollektives Gedächtnis, spiritueller Ankerpunkt und Hüterin lebendiger Traditionen. Sie zu besuchen heißt, eine innige Reise durch Sakralkunst, alpine Landschaft und bäuerliche Kultur anzutreten.