Panoramablick auf Glurns
glurns historisches zentrum
glurns laubengänge

Glurns: Die befestigte Stadt im Vinschgau

Glurns, mit rund 900 Einwohnern, ist ein echtes Juwel im Herzen des Vinschgaus – und gilt als kleinste Stadt Italiens. Die vollständig erhaltene Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert, die Wehrtürme, mittelalterlichen Lauben und stattlichen Bürgerhäuser machen Glurns zu einem Freilichtmuseum. Kein Wunder, dass es zu den „Schönsten Dörfern Italiens“ zählt.

glurns zentraler platz

Eine ruhmreiche und umkämpfte Vergangenheit

Erstmals 1163 urkundlich erwähnt, wurde Glurns mehrfach zerstört, bis Kaiser Maximilian I. von Habsburg schließlich den Bau der Stadtmauer anordnete, die bis heute das Stadtbild prägt. Die Stadt entwickelte sich zu einem bedeutenden Handelszentrum, da hier Salz aus Tirol in Richtung Schweiz transportiert wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Glurns 1919 Italien angegliedert.

In der Zeit des Faschismus veränderte sich die Region stark: Zwischen Mals und Glurns ist noch heute der sogenannte Alpenwall zu sehen – ein militärisches Befestigungssystem, das Mussolini errichten ließ, um sich gegen einen möglichen Angriff Nazi-Deutschlands zu schützen. Eine der eindrucksvollsten Zeugnisse ist der Bunker Nr. 20 bei der Etschquelle, der im Sommer besichtigt werden kann.

glurns stadtmauer detail

Laubengänge, gotische Fassaden und Kühe im Zentrum

Besonders charakteristisch sind die Lauben von Glurns, die auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Durch mehrere Überschwemmungen hob sich im Lauf der Zeit das Bodenniveau, sodass ein Teil der Lauben heute tiefer liegt. Beim Spaziergang entdeckt man freskierte Häuser, gotische Fassaden und versteckte Innenhöfe.

Ein kurioses Detail? Es ist nicht ungewöhnlich, im Ortskern einer Kuh zu begegnen – ein Zeichen für die starke Verbundenheit Glurns’ mit der Landwirtschaft. Hier lebt die bäuerliche Tradition noch im Einklang mit dem modernen Alltag.

glurns kirche st. pankratius

Kirchen und Architektur zum Entdecken

Zu den bedeutendsten Sakralbauten zählen die Pfarrkirche St. Pankratius mit gotischen und barocken Elementen sowie die ältere Kirche St. Jakob in Söles etwas außerhalb des Zentrums. Beide lohnen einen Besuch und zeigen die spirituelle Seite dieser geschichtsträchtigen Stadt.

Glurns ist ein zeitloses Kleinod, in dem jede Gasse eine Geschichte erzählt und jeder Blickwinkel begeistert. Ein Ort, den man langsam entdecken sollte – am besten bei einem Aufenthalt in einem der historischen Häuser. Für eine authentische Reise ins Südtirol vergangener Zeiten.

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